Manuelle und maschinelle Instrumentenaufbereitung
Was ist bei der hygienischen Aufbereitung von Medizinprodukten zu beachten? Handelt es sich um Medizinprodukte mit erhöhten Anforderungen an die Aufbereitung (semikritisch B und kritisch B)? Als Praxisbetreiber sind Sie zur Umsetzung der gesetzlichen Vorschriften zur ordnungsgemäßen Aufbereitung von Medizinprodukten verpflichtet.
Manuelle Instrumentenaufbereitung – was für Fehlerquellen ergeben sich?
Generell ist bei der Aufbereitung von Medizinprodukten die manuelle Aufbereitung fehleranfälliger als die maschinelle. Allein der „Faktor Mensch“ ist ein Quell möglicher Fehler bei der manuellen Tätigkeit. Das entscheidende Problem ist hier das der Validität. Dadurch, dass die manuelle Instrumentenaufbereitung durch individuelle Handlungen durchgeführt wird, ist es fast unmöglich einen reproduzierbaren Prozess mit gleichbleibenden Ergebnissen zu gewährleisten.
Möglichkeiten für die manuelle Aufbereitung sind beispielsweise das Einlegen von Instrumenten in speziellle Chemikalien zur Reinigung und/ oder Desinfektion. Diese unterscheiden sich zunächst in Ihrer Wirksamkeit. Angefangen bei der Viruziden Wirksamkeit über die begrenzt viruzide oder sporizide Wirksamkeit bis hin zur Wirksamkeit gegen TbB; für jede Art von Instrumenten, beispielsweise für die Reinigung von Sonden, bieten wir Ihnen eine passende Lösung an. Die individuellen Einwirkzeiten einzelner Mittel sind penibel einzuhalten. Hier liegt eine weitere Fehlerquelle bei der manuellen Instrumentenaufbereitung. Es kann im hektischen Praxisalltag zu falschen Einwirkzeiten kommen: Entweder die Medizinprodukte werden zu früh aus den Chemikalien entnommen und sind nicht vorschriftsmäßig desinfiziert oder unbeabsichtigt zu lange eingelegt, wodurch besonders bei empfindlichen Instrumenten Schäden entstehen können.
Chemikalien für die manuelle Aufbereitung und ihre Risiken
Für die manuelle Instrumentenaufbereitung sind Reinigungs- und Desinfektionsmittel, die ein weites Wirkungsspektrum in sich vereinen, besonders praktisch. Hier sind die Dr. Schumacher Perfektan® active und Schülke gigasept FF (neu) Reinigungs- und Desinfektionsmittel unter anderem zu empfehlen. Sollten Sie Ihre Instrumente in zwei Schritten Reinigen und Desinfizieren wollen, so eignet sich das Helipur® H plus N optimal zur abschließenden Desinfektion bei der manuellen Aufbereitung Ihrer Medizinprodukte. Dieses wirkt bereits nach 15 Minuten.
Einige der hier angebotenen Mittel enthalten Aldehyde, die allergische Reaktionen hervorrufen können, wie zum Beispiel Juckreize, Ekzeme oder Atembeschwerden. Im Fall einer Allergie gibt es viele mögliche Alternativen für aldehydhaltige Lösungen. Hier können beispielsweise die gigasept® pearls von Schülke oder das Stabimed® fresh Desinfektionsmittel von B.Braun verwendet werden. Der große Vorteil von Aldehyden sind allerdings ihr großes Wirkungsspektrum. Sie wirken fungizid, bakterizid, viruzid und auch bedingt sporozid.
Ihr Sonorex Ultraschall-Reinigungsbad – welche Reinigungsmittel kommen in Frage?
Die Instrumentenaufbereitung in Ultraschall-Reinigungsbädern kann als Bestandteil der manuellen Aufbereitung oder als Vorreinigung für die maschinelle Aufbereitung genutzt werden. Nach dem sachgerechten Entfernen von grobem Schmutz können die Instrumente, die aufbereitet werden, in das Ultraschallbad gegeben werden. Besonders eignen sich hier die Ultraschall-Reinigungsbäder aus der Sonorex Super RK Reihe von Bandelin. Ausgestattet mit einer Schwingwanne aus Edelstahl können diese in Programmen von einer bis zu 15 Minuten oder im Dauerbetrieb laufen. Die neue digitale Generation der Ultraschallbäder von Bandelin, Sonorex Digitec, bietet dazu ein besonders hohes Maß an Qualität bei der Aufbereitung Ihrer Medizinprodukte. Mit der praktischen 4-Step-Bedienung als „plug and clean“ und der Möglichkeit der thermostatischen Regelung von 20°C bis 80°C sind diese Reinigungsbäder ein Gewinn für jede Praxis.
Um eine optimale (Vor-)Reinigung zu gewährleisten stellt sich die Frage nach den richtigen Reinigungs- und Desinfektionsmitteln. Für die speziellen Anforderungen in Ultraschall-Reinigungsbädern wurden die Stammopur Ultraschall-Desinfektions- und -Reinigungskonzentrate von Bandelin entwickelt. Für eine Grundreinigung wird das Stammopur GR und für eine Intensivreinigung das Stammopur R Konzentrat empfohlen. In den Ultraschall-Reinigungsbädern können die Instrumente nicht nur gereinigt, sondern in einem Schritt gereinigt und desinfiziert werden. Dafür eignet sich besonders das Desinfektions- und Intensivreinigungsmittel DR 8 ebenfalls aus der Stammopur Reihe. Eine ähnliche Leistung bietet das Präparat von Schülke: Gigasept instru AF® von Schülke ist ein Desinfektionsmittel für Medizinprodukte mit einer guten Reinigungsleistung, ebenso wie das Mittel Korsolex® med AF von Hartmann. So können Sie und Ihr Team im Aufbereitungsprozess von Instrumenten Zeit und Geld sparen.
Die maschinelle Instrumentenaufbereitung in RDG für zuverlässige Ergebnisse
Höchste Sicherheit bei der Aufbereitung bietet die maschinelle Instrumentenaufbereitung. Ähnlich wie bei der manuellen Aufbereitung wird in einem ersten Schritt der grobe Schmutz von Hand entfernt. Im zweiten Schritt soll eine grundlegende Reinigung in einem Ultraschall-Reinigungsbad vor dem Einsatz eines RDGs durchgeführt werden. Danach kann die maschinelle Instrumentenaufbereitung mit Reinigungs- und Desinfektionsgeräten beginnen. Dafür empfehlen wir besonders den MELAtherm® 10 und den Miele PG 8592 Thermodesinfektor.
Das RDG von Melag zeichnet sich durch eine kurze Betriebszeit aus und enthält ein Dosiermodul sowie eine automatische Dokumentation des Aufbereitungs-Prozesses. Bemerkenswert ist bei diesem Gerät die Aktive Trocknung, die auch bei Hohlinstrumenten dank Außen- und Innentrocknung gewährleistet werden kann. Dabei bietet der Miele PG 8592 neben einer integrierten Dosierpumpe für flüssigen Reiniger außerdem einen integrierten Heißlufttrockner DryPlus. Ausgestattet mit einer leistungsstarken Umwälzpumpe (Qmax = 400 l / min) und einem Ethernet-Modul zur Prozessdokumentation ist der RDG von Miele Ihr Thermodesinfektor für alle Fälle.
Für diese, sowie für weitere Aufbereitungsmaschinen, eignen sich spezielle Reinigungskonzentrate. Beispiele, die hierfür besonders empfohlen werden können sind vor allem das thermosept® ER von Schülke, das neodisher® MediClean forte von Dr. Weigert oder das Helimatic® Cleaner alcaline Konzentrat von B.Braun.
Foliensiegelgeräte von MELAG® für die Validierbarkeit Ihres Aufbereitungsprozesses
Trotz der zuverlässigen Ergebnisse, die das RDG verspricht, müssen nach der Reinigung und Desinfektion der Medizinprodukte diese noch einmal manuell auf ihre Sauberkeit und Unversehrtheit geprüft werden. Anschließend kann mit der Verpackung der Instrumente begonnen werden. Auch hier können wir Melag Geräte empfehlen, welche sich qualitativ dem Melag RDG anschließen. Um weiterhin die Validierbarkeit des Instrumenten-Aufbereitungsprozesses gewährleisten zu können, erfüllen die beiden Siegelgeräte MELAseal® 200 und MELAseal® Pro die Forderungen der EN 11607-2. Das MELAseal® 200 kann mit einer besonders geringen Siegelzeit von lediglich 3 Sekunden und der Möglichkeit, die Folien ohne Unterbrechung hintereinander zu siegeln, punkten. Zur Prozessdokumentation ist dieses Gerät mit integrierten USB-Schnittstellen und einer PC-Anbindung ausgestattet. Der MELAseal® Pro eignet sich hingegen besonders für Praxen, die viel Instrumentarium aufbereiten. Bei einer Durchlaufgeschwindigkeit von 8 m in der Minute wird die Klarsichtverpackung automatisch durch das Gerät geführt und dabei versiegelt. Das spart Zeit und Geld. Weitere Optionen für die Aufbewahrung von sterilisiertem Instrumentarium sind Sterilisierpapier, -beutel oder -behälter. Der große Vorteil bei den MELAG-Sterilisierbehältern ist die einfache Handhabung: Nach der erfolgreichen Sterilisation und Trocknung können die verpackten Instrumente bis zu 6 Monate gelagert werden. Dabei lassen sich in den Behältern spezielle Instrumentensets zusammenstellen, was eine große Zeitersparnis bedeutet. Boden und Deckel der Behälter sind gelocht und zum Schutz vor Kontamination mit einmal Papierfiltern ausgestattet.
Die MELAG® Autoklaven: Erleichterung für Ihren Sterilisationsprozess vom Marktführer
Mit mehr als 60 Jahren Erfahrung bringt die Firma Melag® zuverlässige Autoklaven auf den Markt. In verschiedenen Größen erhältlich, von mindestens 22 Liter Volumen bei dem Melag Vacuklav® 24 B+ bis hin zu 105 Liter Volumen bei dem Cliniclave® 45, kann ein Gerät optimal für die Bedürfnisse Ihrer Praxis oder Klinik angeschafft werden. Hier können Sie problemlos nicht nur Ihre verpackten zu sterilisierenden Instrumente, sondern auch Textilien sterilisiert werden. Der Cliniclave® 45 bietet neben der zuverlässigen Sterilsicherheit und hohen Beladungskapazität eine integrierte Software zur Dokumentation, Freigabe und Rückverfolgung. So sparen Sie Zeit und unnötige Kosten und ermöglichen lückenlose Sicherheit. Mit der installierten DRYtelligence Software wird eine optimale Trocknung der zu sterilisierenden Medizinprodukte sichergestellt und bietet die optimale Lösung für alle Einsatzbereiche. Der Melag Vacuklav® 44 B+ Evolution ist mit der Möglichkeit einer Beladung von bis zu 9 kg, bei verpackten Instrumenten bis zu 1,5 kg, besonders für kleine Praxen geeignet. Er besticht vor allem durch seine hohe Geschwindigkeit während des Sterilisationsprozesses. Dadurch können Sie ein Zeitersparnis von bis zu 40% erreichen und viele Instrumente in kurzer Zeit sterilisieren.
Die Chargenkontrolle für eine Überprüfung
des Desinfektions-Zyklus
Der Chargenkontrolltest zeigt das Sterilisationsergebnis an. Für eine optimale Absicherung der Ergebnisse muss dieser zwischen jeder Beladung eingelegt werden. Dabei helfen effiziente Techniken, wie zum Beispiel das 3M™ Comply™ Steri-Gate™ Integrator (1234B) oder der MELAcontrol PRO Helix-Dauerprüfkörper. Der Typ 5 Indikator von 3M ist zur Überwachung des Dampd-Sterilisationsprozesses entwickelt worden und zeigt mit der inuitiven „Moving-Front“ Anzeige eindeutig die Ergebnisse an für eine einfache Intrepretation.
Mit dem MELAcontrol® PRO Helix-Dauerprüfkörper ist nicht nur eine effiziente Überprüfbarkeit Ihrer Sterilisationsprozesse gegeben: Durch die wiederverwendbare Eigenschaft bedarf es keiner ständigen Neuanschaffung von Prüfkörpern. Dabei simulieren sie optimal die komplexen Hohlräume von anspruchsvollen medizinischen Instrumenten. Am verschlossenen Ende der Hohlkörper finden sich die Aufnahme für den Indikatorstreifen. So kann eine Chargenkontrolle mit minimalem Aufwand sicher überprüft werden.
Der letzte Schritt: Was ist bei der normkonformen Dokumentation zu beachten?
Nach jedem Sterilisationsvorgang werden die Messwerte der Prozessparameter im Rahmen der Aufbereitung sowie die Freigabeentscheidung des sterilisierten Guts dokumentiert. Mit diesem letzten Schritt lässt sich der Instrumentenaufbereitungsprozess abschließenden validieren und trägt zu einer lückenlosen Rückverfolgbarkeit des gesamten Prozesses bei und gehört zu einem guten Qualitätsmanagement-System jeder Praxis und Klinik.
Nach der Überprüfung auf Unversehrtheit von verpackt sterilisierten Medizinprodukten können diese von Geräten wie dem MELAdoc® Etikettendrucker gekennzeichnet und somit freigegeben werden. Der Etikettendrucker von Melag gibt Angaben zum Sterilisierdatum, Chargen-Nummer, dem Namen des Anwenders und des verwendeten Sterilisators an und ist so ein einfaches Mittel zur Freigabe von sterilisiertem Instrumentarium. Die zur Etikettierzange von 3M Medica gehörigen verschiedenfarbigen Etiketten werden direkt an den Sterilverpackungen oder Berichten angebracht. So lässt sich sterilisiertes Instrumentarium auf den ersten Blick unterscheiden und macht die Dokumentation und Rückverfolgung übersichtlicher.